Freitag, 03. April 2020

3. Woche

Reise ins Coronaland/4


Tag 15. Samstag, den 28.3.

Jetzt gehen wir also in die dritte Woche.

In den Zeitungen ist eine anwachsende Ungeduld zu spüren. „Wie lange noch?“, ist eine der Hauptfragen. Aber da müssen wir wohl noch einig Zeit warten. Und „Wie zurück?“ kommt immer mehr.

Weiter erleben wir eine hohe Zeit der Experten. Genug gemacht? Früh genug gemacht? – Müssige Fragen jetzt, finden wir. Das muss zwar später diskutiert werden, aber jetzt nützt es wenig. Was müssen wir jetzt tun? Schon besser, aber die Experten widerstreiten sich kräftig, und das dann noch in derselben Nummer der Zeitung. Home office offensichtlich, keiner und keine weiss, was die anderen tun.

Eduard Kaseser, Physiker und promovierter Philosoph, rückt die Sache in das richtige Licht: „Hüten wir uns auch vor übertriebenen Erwartungen in die Wissenschaft...Eine typische wissenschaftliche Aussage hat die Form: Unter diesen und diesen und diesen Bedingungen geschieht das und das. Die Pointe ist, dass man alle die Bedingungen in der Regel nicht kennt. Heute erst recht nicht. Wir leben ja nicht in Labors. Und deshalb ist der Spielraum für Skepsis immer da.“

Der Spass am Zeitungslesen hält sich in Grenzen. Monothematik. Die Fülle informiert nicht, sie verwirrt.

Zwei Sachen zur US-Aussenpolitik lassen sich den Blättern aber doch entnehmen: 1. Der Kumpel von Trump, der frühere Botschafter und jetzige Chef der Gemeindienste Grenell hilft in Kosovo den Ministerpräsidenten stürzen, der die Korruption bekämpfte, aber auch Hand bot zu einem Gebietsabtausch mit Serbien. Das ist ganz im Sinne des korrupten kosovarischen Präsidenten. Und wir werden es dann wieder auszubaden haben. 2. Der Jahrhundert-Deal Afghanistan fliegt den Amis nach wenigen Wochen um die Ohren. Es gibt dort nur einen Sieger. Die Taliban. 3. Trump und sein Osterversprechen. Er bleibt, der er ist. Da schweigt des Sängers Höflichkeit.

Aus der Zeit gefallen sind oft noch die Beilagen der Blätter. So wenn Seiten produziert werden über hoch motorisierte Sportcabriolets oder privat entwickelte Flugzeuge, die mit 2700 kmh Interkontinentalflüge verkürzen sollen. (So was hatten wir doch schon mal, Made in France, oder?)

Zurück zum Hauptthema: Viele Touristen sitzen noch irgendwo in der Welt fest, und das buchstäblich. Wie das Paar, das in einem offensichtlich günstigen Vierbettzimmer eines Hostels in Cuzco/Peru blockiert ist, und das angesichts der inländischen Reisesperre und eines totalen Ausgehverbots. Reisen ist in diesen Tagen nicht eitel Freude.

Hubei/Wuhan werden wieder geöffnet, zumindest halb. Einreisen sind möglich, Ausreisen aus dem Gebiet dann in Tagen. Wir alle tun uns schwer, uns vorzustellen, wie das dort funktioniert, funktioniert hat. Urteile und Vorurteile, Bewunderung und Skepsis. China als Vorbild? Das geht doch nicht, bei diesem Regime. Und doch. Aber eben oft die Haltung „Daraus schliesst er messerscharf, dass nicht ist, was nicht sein darf.“

Freund Hans-Beat schickt uns einen Film vom (geschlossenen) Tiermarkt in Wuhan. Absolut schrecklich, was da abgegangen ist an Un-Hygiene, Tierquälerei. Das traditionell versachlichende Verhältnis der Chinesen zur Kreatur in Reinkultur.

In den ersten zwei Tagen sind in der Schweiz Schnellkredite von 2 Mia ausbezahlt worden. Da soll doch noch einer sagen, wir seien langsam.

In Italien wird ein minimales Grundeinkommen ausgerichtet.

Das Zügeln ist jetzt doch erlaubt. Zu

m Schutz der Mieter kann bei Zahlungsverzug erst nach 3 Monaten statt nach einem gekündigt werden.

Ketzerischer Gedanke eines Alten: Junge trifft die Isolation weniger als uns. Sie sind sich das gewohnt, merken es wohl kaum. Beweis: sie sind die Kopfhörergeneration, abgeschottet mitten unter Menschen.

Sogar das Matterhorn fordert und auf, zuhause zu bleiben.

Das lesenswerte St.Galler Kulturmagazin „Saiten“ führt mich zu Heine, der in seinen Berichten für die Augsburger Zeitung „Französische Zustände“ 1832 über die Choleraepidemie in Paris berichtet: https://www.archplus.net/home/archiv/artikel/46,3832,1,0.html. Erschreckend aktuell, und in der Aktualität manchmal auch fast erheiternd.

Der Körper bekommt in diesen Wochen eine gesteigerte Bedeutung. Ist das Husten auf dem Spaziergang ein „trockener Husten“, den der Boris jetzt ja offensichtlich auch hat, oder einfach ein normales Husten? Ist die kleine Entzündung an den Pilgern des maroden Backenzahns mehr als eine kleine Entzündung? (Es ist nicht mehr, mit etwas Salbe regelmässig appliziert ist sie gleich wieder weg.) Wir werden leicht zu Hypochondern, insbesondere wenn wir nichts anderes tun, als an diesen CV-Mist zu denken, von diesem CV-Mist zu hören, diesen CV-Mist zu sehen und – vorab – diesen CV-Mist zu leben. Wir leben in einer riesigen Echo-Kammer, in der das Fallen einer Feder eine Brücke zum Einsturz bringen kann. So werden wir zu Backhefe- und Klopapier-Hamstern etc.pp.

Bei der Fürsorge für uns, nach der wir in dieser Form wohl nicht gerufen haben, kommt mir ein alter Witz in den Sinn: Der Patient fragt seinen Doktor, ob er ihm helfen könne, 100 Jahre alt zu werden. Nachdem er die Frage des Arztes nach Alkohol, Rauchen und Sex jeweils mit einem entrüsteten „Nein!“ weit von sich gewiesen, fragte dieser, wozu er denn überhaupt 100 werden wolle.

Velotürli: Wie an Tag 6, 19.3., 21,93km, Vmax 40,5 (Aldistutz nach Gloten), Vø 16,3, 1h2, schön, etwas kühl.

Es sind heute viele Leute unterwegs, zu Fuss, per Velo, per Auto. Aber vor allem zu Fuss und per Velo. Noch nie waren es so viele, seit wir hier wohnen (1978!). Alle brav (bis auf den Grossvater mit Enkel...), mit Abstand, kleine Familien, keine Gruppe über 5. Und man kann sich gut aus dem Weg gehen, wenn man früh klingelt, ruft oder einfach etwas wartet. Der Drang an die Luft ist offensichtlich gross, und es ist gut, dass der Bund das zulässt. Elo fragt sich, wie das in der Stadt praktiziert wird.

Dass mit dem an die Luft gehen trotz Ansteckungsgefahr erinnert mich an Dr. Jaroslav Olsansky. Jaro hat in der Psychiatrie Littenheid, wo ich 5 Jahre arbeitete, die Altersabteilungen geleitet. Als Internist, denn bei diesen Patienten drängen mehr und mehr die körperlichen Leiden die psychiatrischen in den Hintergrund. Er erzählte uns, es habe gedauert, bis er, als klassisch ausgebildeter Mediziner, der seine Blutwerte etc. kannte, akzeptieren konnte, dass für die alten Menschen nicht ein optimal eingestellter Blutzuckerwert erstrebenswert war, sondern ein Optimum von Blutzuckerwert und der psychischen Befriedigung – mässigem – Schoggi essen dürfen. Es habe sich bewährt, dieses Optimum zu suchen, zuzulassen. So wird es auch bei der Balance zwischen Abstand halten und Spazieren gehen sein.

Expertitis: Im Radio kam ein Interview mit einem Historiker der Uni SG zum Thema Experten. Dass er als Experte in Expertenfragen angekündigt wurde, macht ihn mir sofort suspekt. Er war aber gut, denn er sagte zwar, man sei auf Experten angewiesen, relativierte aber, indem er auf die Verantwortung der Politik zur (oft sehr schnell benötigten) Entscheidung hinwies, und darauf, dass diese immer unter der Voraussetzung unvollständigen Wissens gefällt werden müsse.

Weitere CV-Infos: Der Nachschub von Schutzmasken aus dem Ausland funktioniert wieder. / In der vergangenen Woche sind 13‘000 Arbeitslose neu hinzugekommen. / Heute waren 280 Menschen in der Schweiz an Beatmungsgeräte angeschlossen. / Die Sanitäts-WKs dauern 3 Monate statt 3 Wochen. (Die haben im Militär wenigstens etwas Gescheites zu tun, nicht wie wir damals. „Dienstleistende“ heisst es in Zeiten der politischen Korrektheit statt „Soldaten“.)

16. Tag. Sonntag, den 29.3.

Sommerzeit. Die Uhren sind umgestellt. Wie werden wir diesen Sommer erleben?

Die Politiker haben generell etwas weniger Selbstdarstellungsmöglichkeiten als sonst. Der Bundesrat steht mehr im Fokus. Die Politik beginnt nun die Diskussion, wie man die Massnahmen zurückführen könne, und dass damit bald begonnen werden sollte. Das scheint mir vorschnell. Auch der Bundesrat meint, dass die Sache etwas länger dauere als bis zum 19.4. und sicher bis in den Mai gehe.

Freund Marc Zaugg meint zu meiner Bemerkungen, dass sich Unschärfen in der Statistik mittelfristig glätten werden, das stimme schon :“Aber die Tatsache, dass im BAG die eingehenden Fax-Meldungen!!! per Waage ausgewertet werden, finde ich in der heutigen Zeit einen gewagten Griff in die alte helvetische Handwerkstradition !-))“

Airbnb geht die Luft aus. Das Geschäft mit dem Übernachten in Privatwohnungen ist zusammengebrochen. Und dass dieses Geschäft nur sehr teilweise mit privater Vermietung von einer Einlegerwohnung zu tun hat, zeigt die Firmenstruktur: 650‘000 Anbieter haben über 7 Millionen Wohnungen gelistet. Also über 10 im Schnitt.

Jetzt will die Firma, die den nun wohl vom Virus aufgefressenen Börsengang vorbereitet hatte, Staatshilfe. Privatisierung des Gewinns in guten Tagen, Vergesellschaftung des wirtschaftlichen Risikos in schlechten. Beutekapitalismus in Reinkultur. Eine gute Folge der CV-Krise wäre, wenn die durch Airbnb stark unter Druck geratenen Mietverhältnisse in den Touristenmetropolen etwas Luft erhielten. Unser Neffe Thomas, Schulleiter im Münstertal, wird es mit seiner Einliegerwohnung, die er auf die Plattform gehängt hat, verkraften können.

Wir kümmern uns in unserer – verordneten – Abgeschiedenheit primär um unsere eigenen Sorgen. Die aber sind fast lächerlich, wenn wir unseren Blick auf Gegenden richten, die dem Virus fast schutzlos ausgeliefert sind: Kriegsgebiete, Elendsquartiere, Flüchtlingslager. Was dort abgeht und vor allem noch abgehen wird, ist nur schwer vorstellbar. Immerhin richten unsere Medien ihren Blick mal wieder auf diese Gebiete. Das ist ihnen hoch anzurechnen.

Freiwillige warnen in Syrien vor der CV-Gefahr

In Italien geht es drunter und drüber, trotz grosser Anstrengungen von Regierung und Zivilgesellschaft. In Süditalien, wo es einen sehr grossen Anteil an Schwarzarbeitern gibt, die völlig durch das Netz der staatlichen Sozialfürsorge fallen und nun gar nichts haben, ist es zu ersten Plünderungen von Geschäften gekommen. „Holt euch, was ihr braucht.“

Und die Versorgungsstrukturen Italiens sind in allen Bereichen heillos übelastet:

Särge warten im Krematorium

Die Schweiz hat zurzeit noch genügend Intensivplätze. So können die Kantone Patienten aus dem Elsass aufnehmen, und auch das Tessin kann Patienten abgeben. Freiwillige für die Arbeit in den Spitälern melden sich so viele, dass nicht alle eingesetzt werden können. Das kann ja noch kommen.

In Grönland, wo der Alkoholismus ein gröberes Problem ist, ist der Alkoholverkauf verboten worden. Die häusliche Gewalt habe stark zugenommen in der Quarantänezeit.

In der NZZ am Sonntag gibt es einen grossen Artikel über die ehemalige SP-Präsidentin und Zürcher Stadträtin Ursula Koch. Als ich mich da durchlese (geschrieben so nach dem Motto „Hoch klingt das Lied der braven Frau“) merke ich, dass es nur ein riesiger Anriss für einen vielteilige Podcast-Serie ist, die ich hören und sehen muss, wenn ich mehr über die von mir geschätzte Frau wissen will. So werden wir also aus der Papierinformation rausgeführt. Die können mich mal.

Das chinesische Volk ist offensichtlich stolz darauf, dass China mit – nach anfänglichem Zögern – drastischen Massnahmen die Pandemie relativ gut in den Griff bekommen hat, auf jeden Fall besser als einige Länder in Europa, als GB, als die USA. Da nehmen sie Kollateralschäden mit Langzeitwirkung wie die massiv ausgebaute elektronische Überwachung in Kauf. Einen guten Überblick über die Strategie der chinesischen Staatsführung gibt: https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-03/china-coronavirus-propaganda-epidemie-wirtschaft-usa?wt_zmc=sm.ext.zonaudev.mail.ref.zeitde.share.link.x. Ein guter Mann, der Heilmann.

Spaziergang: Ob. Bahnhofstrasse – Butzenloo/Herrenguet – Sonneberg – Murg – Didi für Salat – heim, 1h.

Wir gehen erst um halb drei, da der Regenradar ab da eine trockene Phase bis morgen gemeldet hat. Aber denkste, schon vor dem Haus haben wir die Schirme rausgeholt, und es hat immer stärker geregnet. Einmal mehr bewahrt sich die Steigerungsformel der Unwahrheit: Notlüge – Lüge – Wetterbericht. Getoppt könnte das nur noch werden mit Lüge – Wetterbericht – Trump.

Im Radio wird der Chefredaktor des St.Galler Tagblatts interviewt, und er berichtet darüber, wie die Anzeigen fast völlig wegbrechen: Kein Verkauf, keine Veranstaltungen etc. Statt Inserate etwa viermal mehr Klicks auf der Webseite. Elo hätte ihn noch gefragt, ob die unterschwellig angekündigte Einstellung der Printausgaben für die CV-Zeit nicht die Einstellung der Printausgaben überhaupt einläute, ob sie dann je wiederkommen würden.

In Luzern waren Wahlen. Die Resultate kommen in einigen Tagen, da coronagerecht ausgezählt werden muss. Abstimmung per Internet wäre einfacher.

Tag 17. Montag, den 30.3.

Unser Fischreiher, unsere Ziege und unser Gartenzwerg haben weisse Häubchen auf. Der Schnee hat sich nochmals gemeldet, Frühlingsanfang und Sommerzeit hin oder her. Elo meint, fast mehr denn je als den ganzen Winter, wo es doch immerhin zweimal leicht schneite... (Der Frosch aus Ko Samui liegt am Schärmen, einen Arm unter dem Kopf, den anderen auf dem Bauch und die Beine angezogen. Er lässt es sich gut gehen.)

Wenn man so aus der Froschperspektive schreibt, was man da nicht alles anrichtet. Ich habe von meiner Schwester geschrieben, dass sie die sozialen Kontakte vermisst, weil sich Sohn, Schwiegertochter und Enkelinnen – was richtig ist – an die Empfehlungen der Behörden halten. Das führt zu Abschottung. Ich stellte die Frage, ob Ruth so abgeschnitten sein wolle. Das hat Ruths Schwiegertochter, die nebst allem Anderen auch für sie einkauft, getroffen. Kein Verständnis der Alten, keine Anerkennung ihrer Bemühungen, so ist das bei ihr rübergekommen. Und sie hat es mit klar gesagt, per Mail. Das finde ich gut, denn so konnte ich mich löffeln.

Ich schrieb ihr u.A.: „Ich habe das sicher zu sehr aus der Optik von uns Alten geschrieben, die wir zur Zeit so zu gar nichts mehr nütze sind. Wir würden gerne helfen, dürfen aber nicht. Haben Energie, dürfen sie nicht einsetzen. Wurden von der bewunderten Generation der aktiven Senioren in no time auf null reduziert. Nie ist mir so bewusst geworden, wie alt wir halt doch sind. Das führt dann zu Frustkommentaren. Dass ich dabei nicht darauf eingegangen bin, wie sehr wir für Eure – Deine und deiner Generation – Hilfe dankbar sind, war ein Fehler... So sind die Gemütslagen und Optiken in dieser Zeit unterschiedlich, je nachdem auf welcher Seite des CV-Grabens du stehst.“ Wir werden uns schon wieder finden, wenn wir uns etwas beruhigt haben, wenn die Zeiten sich etwas beruhigt haben.

Über das Abgeschnittensein von der Familie schreibt auch Freund Bernd aus Münster: „Hart für uns ist das Kontaktverbot zu den Enkelkindern, schon die dritte Woche. Wohnen ja fast vor der Tür, sahen uns daher sehr häufig. Habe vor einer Woche Skype installiert, so dass wir uns jetzt darüber alle 2 Tage per Videoschalte sehen und miteinander reden können.“

Ganz allgemein nehmen wir ja vor allem die Aussenoptik auf uns Alte als irritierend wahr. Die im Mail an Corinne beschriebene Reduktion von 100 auf 0 in der gesellschaftlichen Anerkennung ist ein harter Blick in den Spiegel. Dass man Alten nicht trauen kann, ist ja nicht neu; wir 68er setzten die Grenze schon bei 30. Aber durchsetzen konnten wir diesen Machtwechsel nur bedingt. Jetzt erleben wir es an uns selbst 1:1.

(Das erinnert mich auch daran, dass ich, als ich gesundheitspolitisch aktiv war, jeweils gegen den Begriff „Überalterung der Bevölkerung“ polemisiert habe. „Überalterung“ ist nur angebracht, wenn z.B. Versichertenbestände verglichen werden, von denen der eine überaltert ist. Für die allgemeine demografische Beschreibung einer Population ist „zunehmende Alterung“ oder „hohes Durchschnittsalter“ etc. ausreichend. „Überalterung“ evozierte bei mir immer die Vorstellungskette: überschüssig, überdrüssig überflüssig.)

Die Parlamentarier über 65, die von der Sondersession im Mai ausgeschlossen werden sollten, wehren sich. Recht haben sie. Sie sind gewählt und haben eine Aufgabe. Auch die, uns andere Alten zu vertreten. Und was machen wir mit dem Ständeratspräsidenten Stöckli aus Biel, der das ganze präsidieren soll und auch zum alten Eisen gehört?

60% der wegen Covid19 Hospitalisierten sind Männer, ebenso hoch ist der Männeranteil an den in diesem Zusamenhang Verstorbenen. Aber die Mehrheit der positiv Getesteten sind Frauen? Hängt das damit zusammen, das zurzeit mehrheitlich in Spitälern getestet wird und dort viel mehr Frauen arbeiten als Männer?

Die Fluglinie Easyjet stellt den Betrieb ein. Ob sie wiederkommt?

Der Kanzler in Wien verkündet, dass in Österreich beim Einkaufen das Tragen von Masken Pflicht wird und vielleicht auch generell im Freien. Ob’s nützt ist fraglich, aber das ist ja in diesem Zusammenhang zweitrangig: Politiker müssen sich von Zeit zu Zeit zeigen, und dann vor allem als Macher. Und das tut er.

Der Bundesrat wertet Handydaten aus. (Noch) anonymisiert. Da bleibe ich bei meiner Gewohnheit: Das Natel bleibt wenn immer möglich zuhause.

Bargeld kommt unter Druck, auch hier wird es einen Schub in Richtung Elektronisierung geben.

Unsere Wahrnehmung der Zeit ist eine relative, von den jeweiligen Umständen abhängig. Das wussten wir ja. Aber jetzt wird es mir wieder mal klar vor Augen geführt: Wenn es in der Vor-Corona-Zeit hiess „in zwei, drei Wochen“, so war das eine kurze Zeit. Wenn es jetzt heisst, die Massnahmen könnten gut zwei, drei Wochen über den 19.4. ausgedehnt werden, so finde ich das lang. Jetzt noch drei Wochen und dann nochmals drei?

Ein Leser des Blogs weist darauf hin, dass durch die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verwerfungen, die wir erleben, eigentlich eine gute Zeit für grundlegende Veränderungen wäre. Allerdings komme die Regierung angesichts des akuten kurzfristigen Handlungsdrucks nicht zum Überlegen. Tut sie das sonst? Und wenn ja, in welche Richtung?

Die CV-Krise zerstört die jetzt schon sehr prekären Entwicklungsperspektiven noch mehr. Wir werden das dann schon noch zu spüren bekommen, wie die Nahostkorrespondentin von DRS richtig feststellt.

Wie in diesen Ländern das Virus schamlos benutzt wird, erzählt mir Freund Chnopf Bosshart am Beispiel Brasiliens, der seit Jahrzehnten dort einen Wohnsitz hat. 1. Bolsonaro vertreibt Einwohner aus Gegenden, die er z.B. für den Ausbau des Raumbahnhofs Alcantara (dort wohnt Chnopf) nutzen will, mit dem „Argument“ Corona. Er räumt so grosse Landflächen, die ehemaligen oder geflüchteten Sklaven (fast alle schwarz) gehören. 2. Ein enger Freund von Bolsonaro ist der Chef der grössten evangelikalen Kirche Brasiliens. (Es gibt viele davon, die den US-Einfluss vorantreiben; dieser Herr wohdenn auch in Texas oder so.) Der Prediger hat durchgesetzt, dass die – zum Teil riesigen – Kirchenveranstaltungen der Sekten nicht unter die Ausgangssperre fallen. Das wurde rechtlich „geregelt“.


Spaziergang: Kreuzstrasse und rund um den Sirnacher Berg – Hochwacht – Roset obehalb Schützenscheiben – heim. Eine gute Stunde. Saukalt, Bise. (Ich muss die Rosen wieder decken, es gibt strengen Frost bis -6°)

Elo sieht beim Wandern mehr Details als ich, so die Veieli in Waldstrassengraben. Mir geht immer so viel im Kopf rum, dass ich abgelenkt bin. Dafür sehe ich dann anderes.

Uwe Kräuter, ein Freund aus Peking, rät uns, die (Re)Lektüre von Camus‘ La Peste, die Pest. Cousin Hansheiri aus Kanada weist auf Narziss und Goldmund von Hermann Hesse hin. Elo hat aus unseren rund 150 Laufmetern Büchergestell – ich war grad mal gwundrig, wieviele Meter wir haben, und habe nachgeschaut – mit kühnem Griff beide Bücher rausgezogen. Ordnung hat sie, haben wir. Nichts schlimmeres, als ein Buch zu suchen, von dem du weisst, du hast es, und es ist nicht da. (Zählen tun wir die Bücher längst nicht mehr; wir haben mal angefangen und bei 5000 den Geist aufgegeben.)

Päcklizeit: Die Post hat noch nie so viel Päckli ausgeliefert wie jetzt. Und alle schnüren sie Päckli. Pakete nennen sie das. Bund Kanton und allerhand Regierungen weltweit. Sieht so proper aus, Paket. Fein abgepackt und geschnürt. Eindrucksvoll. Und so soll es ja wirken.

Wir schwelgen zur Zeit im Chnobli. Sonst nimmt Elo, die kocht (ich esse, und was sie kocht, esse ich gerne), Rücksicht auf allerhand, damit wir nicht alle vollstinken. Auf die Turnstunde, die Singstunde, Besuche. Das alles fällt jetzt flach. Dafür kommt der Chnobli zum Zug. Auch mal ein Vorteil der CVerei.

11 Kantone haben schon Patienten aus dem Elsass aufgenommen in ihre Intensivstationen. Der Thurgau zwei. Ist auch was Positives. Dafür schliesst die Aadorfer Rolladenfabrik Griesser ihr Werk im Elsass.

Die Frechheit von DT in USA macht sprachlos: Kein Land sei auf Covid19 so gut vorbereitet, wie seines. Wir werden sehen. Und er gibt sich auf der Skala von 1 bis 10 als Krisenmanager – was wohl, selbstverständlich die 10. Dass es nicht 11 sind, ist wohl seiner angeborenen Bescheidenheit zuzuschreiben.

Im Februar hatten wir 118'000 Arbeitslose (für jeden und jede Betroffene(n) eine und einer zuviel). Jetzt sind es 133‘000 und es werden noch mehr. 700‘000 sind bereits in Kurzarbeit. 1/3 der 20 Mia für Betriebskredite sind bereits gesprochen. Das geht wirklich blitzartig, wenn wir z.B. mit Deutschland vergleichen.

Eurobonds für Italien sind jetzt wichtig. Auch wenn vielleicht volkswirtschaftliches Kalkül die Sache nicht als das Gelbe vom Ei ansieht. Aber die Geste ist für die geplagten Nachbarn im Süden von Bedeutung.

Gedanke zu meinem Blog: Wir haben jetzt allerhand Zeit, über allerhand nachzudenken. Ich als geborener Plauderi mache das halt schreibend.


Tag 18. Dienstag, den 31.3.

(Ich muss immer wieder nachschauen, was für ein Tag, was für ein Datum. Die Übersicht kommt durch die Gleichförmigkeit abhanden.)

Die Informationsflut verwirrt mich zunehmend. Heute ist „Testen“ angesagt 3-4 Artikel dazu. Alle bauen Druck auf, dass mehr getestet wird. Bringt es das? Es scheint so, aber wer sagt mir, dass es stimmt? Und dann die Gesichtsmasken. Mache ich mich gestern noch lustig über den Kanzler in Wien, kommt nun eine geballte Ladung von Forderungen, auch in der Schweiz in der Öffentlichkeit Masken zu tragen. Nützt das? Ist der Chefarztgestus mit der blauen Maske vor dem Gesicht bald unser Alltag? Schrecklich! Was sind wissenschaftlich abgestützte Forderungen, was Sich-wichtig-machen?

Die neue Spezies der Nach-CV-Zeit?

Ein weiterer Tageshit: Trumps Berater Anthony Fauci, der dem Praesidenten auch mal zu widersprechen wagt und doch nicht fliegt. Dass das schlagzeilenträchtig ist, ist traurig genug. Der Titel in der Thurgauer Zeitung schlägt alles: „Trumps Berater mit Schweizer Wurzeln“. Qualitätsgarantie? Wer hatte nicht alles Schweizer Wurzeln? Und wenn man genauer hinsieht, ist ein Vorfahre Faucis, nachdem er 1829 (!) in Chur geboren wurde, später nach Süditalien ausgewandert. Da dürfte doch mehr Cosa Nostra in seinen Venen fliessen als Bündner Bergluft.

Der Ölmarkt liegt am Boden (wir sehen das an den sehr tiefen Benzinpreisen an den Zapfsäulen, an denen wir vorbeispazieren). Dies wegen einerseits sehr tiefem Konsum und andererseits – wichtiger –, weil die Saudis und die Russen die Märkte fluten, um die US-Konkurrenz in die Knie zu zwingen, die vor der Krise mehr Öl förderte, als die beiden Konkurrenten zusammen. Die USA waren zum Nettoexporteur geworden, und das mit dem sehr fragwürdigen Fracking von Schiefersanden im Land. Geschädigt werden durch diesen Kampf der Giganten vor allem Länder wie Kolumbien, Venezuela, Irak.

Nebenwirkungen: Es gibt weniger Andrang in den Notfallambulanzen der Spitäler, weniger Hausarztkonsultationen, weniger Spitalfälle, weniger Schlaganfälle und Herzinfarkte.

Die Notfälle gingen vor allem auch im Bereich von Sport- und Bagatellunfällen bis 40% zurück. Bei den Hausärzten gilt offensichtlich auch: Abstand halten.

Bei den Spitälern wird sich auswirken, dass auf nicht dringend notwendige Eingriffe verzichtet wird und dass, im privatärztlichen Bereich, die Ausländer fehlen. Und dass so – vielleicht und hoffentlich – auch viele unnötige Eingriffe vermieden werden. (Ein Kantonsarzt hat einmal bemerkt, der wohl wichtigste Schutz für die Menschen sei der vor den Ärzten.)

So wirkt sich also die notwendige Vorratshaltung der medizinischen Infrastruktur für allfällige Hochbeanspruchung auf die sinkende Beanspruchung in der Zeit davor aus, also sinkende Spitalauslastungen, weniger Arztbesuche etc. Dass Ärzte und Spitäler jetzt Kurzarbeit eingeben, ist weniger schön. Die öffentlichen Spitäler könnten das über die Kantone abwickeln (höhere Zuschüsse; der TG hat 2019 70 Millionen (!) Rechnungsüberschuss reingeholt), die privaten hätten weniger Gewinn (was natürlich die Geldgeber in Südafrika (Hirslanden) schon stören würde. Dass sich Hausärzte, die Kurzarbeit für ihr Personal (und sich selbst?) eingegeben haben, in Noteinrichtungen helfen wollen, ist gut.

Weniger kurzfristig erklärbar ist der Rückgang von Infarkten und Hirnschlägen. Zuhause bleiben scheint gesund zu sein.

Toll war der Churer Weihbischof Marian Eleganti, dem sein Vorgesetzter, der interimistische Bischof von Chur, unterdessen einen Maulkorb umgehängt hat. Er könne sich vom Kommunionsempfang per Hostie keine Kontamination, kein Unheil, keine Ansteckung vorstellen, er glaube „an diese übernatürliche Kraft der Gegenwart Gottes in der heiligen Hostie, die der Leib Christi ist“. Die NZZ hat das in einen Artikel über die Stunde der Spinner gepackt. Wo sie Recht hat, hat sie Recht.

Die Folgen des Abstandhaltens in Politik und auch Wirtschaft müssen und werden sich noch zeigen: Die ganzen informellen Kontakte vor und nach Sitzungen, am Abend und am Mittag fallen bei Telefon- und Abstandstagungen weg. Ein Mangel an Koordination ist schon jetzt sichtbar, neu Ideen werden so nicht geboren, entwickelt und vorangebracht.

Auch in Deutschland ändern sich die Sitten, und zwar beim Biertrinken und das noch in Westfalen, wo sie das sehr gut können.

Die Dortmunder Union, eine der renommiertesten Brauereien, rät Abstand halten. Beim Biertrinken? Neue Sitten beim zuprosten? „Von ferne sei herzlich gegrü-hü-set...“?

Spaziergang: Gässli – Bachtöbeli – Rosetrand – Luttenberg – Gupfen – Murg – Tennisplatz – durchs Dorf – Apotheke – heim. 7,5 km, 100 m Höhe, 1h30. Schön, leicht biesig. Schwarzdörner an der Murg im vollen Blust auf beiden Seiten des Wegs.

In der Apotheke gab es keine Reinigungsflüssigkeit beim Eingang! Da sind wir halt zum Denner nebenan gegangen, wo sie vor der Türe steht.

Ich frage mich manchmal, ob wir schon richtig mitbekommen haben, in welcher Krise wir stecken, lokal, regional, national, global. Oder ob wir die ganze Sache aus unserer Sicht von unten einfach übertreiben, weil sie so sehr in unser Alltagsleben eingreift.

Die Wiederholungskurse der Armee werden abgeblasen, ausser für benötigte Truppen. Von den 8000 Soldaten, die aufgeboten wurden, sind 1500 im Einsatz, Rest Reserve.

Jetzt wollen die Easy-Jet-Haie Geld vom Bund. Nachdem die Leute aus London immer hart an der Kante gesegelt sind, mit Minipreisen, haben sie keine Reserven. Ich habe sie in Verdacht, dass sie Covid19 als Chance sehen, um schon vorher bestehende Strukturprobleme auf Kosten der Öffentlichkeit zu bereinigen. Wie damals die Bankiers. Schamlos auf jeden Fall. Ich würde sie eingehen lassen, es wäre wenig Schaden.

Auch die Swiss ruft nach Geld der Öffentlichkeit. Und die Lufthansa? Hat sie doch die Swissair günstig, sehr günstig für gut 300 Mio gekauft, und lieferte die Swiss, natürlich auch dank gezieltem Management durch die Muttergesellschaft, seither jährlich Gewinne in dieser oder noch grösserer Höhe ab. Wo sind da die Reserven für heute? Und wer zahlt das dann mal zurück?

Für alle, die noch nicht wissen, auf was sie aufpassen müssen, sei es nochmals deutlich vermeldet:

Der Bundesrat hat dem Druck nachgegeben und eine Task-Force von Wissenschaftlern eingerichtet, die ihn beraten soll. Wie wenn das einzelsprungsweise nicht auch ginge. Aber sei’s drum. Aber dass er mit dieser Task-Force seine Entscheidungen absprechen müsse, wie 10vor10 meint, ist keineswegs der Fall. Er entscheidet, und er trägt dann auch die Verantwortung. Beraten ist nicht entscheiden, das weiss ich aus Erfahrung.

Überhaupt nervt mich dieses selbstgerechte 10vor10 immer wieder, hat es schon lange getan, aber jetzt umso mehr. Schon die unsauberen Formulierungen: Gewisse Forscher..., namhafte Wissenschaftler... Eben: Viele Wähler. Und wenn 57 Forscher vom TV zur Task-Force befragt wurden und 28 geantwortet haben, heisst es dann im Weiteren „von 28 Forschern haben 27 die Bildung der Task-Force begrüsst“. Die 29, die gar nicht erst antworteten sind im Bemühen verschwunden, 10vor10 zur Heldin der Task-Force zu machen.

In der SVP konnten die Blochers das Wasser nicht mehr halten und haben eine Pressekonferenz einberufen (ohne Präsident, versteht sich, aber wir wissen ja, wer hier den Marsch bläst). Nach den markigen Worten von Senior und Juniorin mit der Forderung „Arbeiter wieder an die Maschinen“, kam auch noch die Thurgauer Nationalrätin Verena Herzog laut zu Wort. Und zu was für einem. Jetzt müsse die Maskentragpflicht her, die „wir wissen es“, wirksam sei. Wer ist „wir“? Woher kommt das „wissen“? Sagt doch sogar die WHO selbst, dass der Nutzen fraglich sei. Wer hat Frau Herzog dieses „Wissen“ eingeblasen und eingebläut? Wer macht die Gesundheitspolitik der SVP?

Die anderen Parteien, die weiterhin hinter der Schweizer Gesundheitspolitik des Bundesrates stehen, liessen sich nicht ins Bockshorn jagen. Am klarsten und besten war Leverat von der SP: Ausgerechnet jene, die den Ratssitzungen zum Selbstschutz fernblieben, wollten die Arbeiter schon ab 19. April wieder in die Fabriken, Werke, Restaurants etc. schicken. Und die Gesundheit dieser Menschen sei wichtiger als die Tantiemen der Familie Blocher.

Tag 19. Mittwoch, den 1.April

So, jetzt haben wir mal den März einigermassen mit Anstand hinter uns gebracht. Mal sehen, wie der April wird.

Heute ist Putztag, und da wir unsere Hilfe beurlaubt (sie hat Monatslohn) haben, müssen wir selbst ran. Wir haben uns auf einen 14-Tage-Rhythmus geeinigt, und wir merken, wie wir mit Lumka verwöhnt sind. Wir wussten es ja vorher schon, seit Jahren.

In Panama dürfen Männer und Frauen nicht mehr miteinander auf die Strasse, auch Paare nicht. Frauen Mo-Mi-Fr, Männer Di-Do-Sa. „La stratégie m’échappe“, sagte der alte Indianerhäuptling und kratzte sich am Kopf, als im Lucky Luke Rantanplan, der dümmste aller Hunde des Wilden Westens, die Büffelherde, statt sie den Jägern zuzutreiben, durch die Tipis jagte, wo sie alles flach legten. Aber vielleicht lässt sich Panama ja vom Chef des Weissen Hauses beraten, wohin traditionell gute Beziehungen bestehen. Andererseits ergibt das eine klare Unterscheidung, wenn man will, dass weniger Menschen gleichzeitig draussen sind. Oder soll man etwa einteilen: Kinder und Jugendliche am morgen, 30-60 Jährige am Nachmittag, Alte am Abend? Und wie kontrollieren? Elo hat sich schon überlegt, ob sie ihre schwarze Fastnachtsperücke überziehen soll, um nicht sofort als Alte gezeichnet zu sein.

Die Kläranlagen in den Dörfern der Agglomerationen sind überlastet. Home Office lässt grüssen.

Wenn die Mobiltelefone nachverfolgen können, wer mit welchem Angesteckten in der letzten Zeit Kontakt hatte, soll dabei die Privatsphäre nicht verletzt werden. Wer’s glaubt wird seelig.

Russland hilft den USA mit medizintechnischen Ausrüstungen.

Die Maskendebatte geht unvermindert weiter. Ist ja immer eine Schlagzeile wert. Wie lange wird der Bund noch Linie halten können. Wann müssen wir die Rehe im Wald vor Ansteckung schützen, wobei die Wirkung ja höchst unsicher ist?

In der Zeitung wird über Bundesrats-Internes spekuliert. Das wird natürlich dadurch gefördert, dass sich die Behörde bislang sehr geschlossen zeigt, was Vertrauen schafft. So wird in der NZZ – die dann am Schluss eines seitenlangen eher belanglosen Ergusses doch findet, eigentlich laufe es gut – an der Bundespräsidentin bemängelt, sie zeige sich zu wenig in der Öffentlichkeit, so nach dem Motto: Wer nicht vor der Presse darüber redet, tut nichts. Parmelin – dessen Fortschritte in Deutsch bemerkenswert sind – sagte ja am Anfang, als gefragt wurde, was er tue: „Je travaille!“.

Dabei ist es nicht die Aufgabe der Bundespräsidentin, als Polithenne (Henne als politisch korrekte Umformung von Gockel) vor der Öffentlichkeit die Federn zu spreizen, sondern den Bundesrat als Gruppe zu führen, zusammenzuhalten. Und das tut sie offensichtlich nicht schlecht. Gute Chefs waren schon immer daran zu erkennen, dass sie ihre Führungskolleginnen sich ausführlich nach aussen zeigen liessen. Das gibt Motivation und einen guten Corps-Geist.

Wir fragen uns allerdings, was dann von den per Notrecht beschlossenen Massnahmen wieder zurückgenommen wird, was nicht. Es ist halt schon so wie mit der Schönheit: Hast du sie, wirst du sie nicht mehr los.

Die Thurgauer Zeitung geht auf Kurzarbeit. Bei Elo verdichtet sich der Verdacht, dass dieses Blatt die CV-Krise in Papierform nicht überlebt. Und dann endgültig weg wäre.

Die SBB hat einen neuen Chef, den Freiburger Vincent Ducrot, einen in der Wolle gewaschenen Bähnler. Das sagte man ja von seinem Vorgänger Meier anfangs auch, aber man hat herzlich wenig davon gemerkt. Hoffentlich lässt sich der Neue davon leiten, dass die SBB ein gesellschaftlich zentrales Dienstleistungsunternehmen ist, und nicht ein auf Kurzfristrendite getrimmter börsenkotierter Unternehmensmoloch. Wenn die Bürgerlichen im Parlament das zulassen.

Bei den SBB sind 150‘000 GAs deponiert. Der Güterverkehr im Inland ging um 15% zurück, international liegt er flach.

Im Bericht über Ducrot heisst es, der Anteil des ÖV an Gesamtverkehr stagniere bei 21%. Dass das bei wachsendem Verkehr auch ein wachsendes ÖV-Volumen bedeutet, das zu bewältigen ist, wird in dieser Formulierung wenig sichtbar.

Der Schulbetrieb soll möglichst bald wieder aufgenommen werden. Kölliker, der zuständige Regierungsrat in St.Gallen, möchte das möglichst bis anfangs Juni. Das ist auch im Sinne verschiedener Organisationen des Kinderschutzes, die fürchten, dass vor allem Kinder unter 12 Jahren unter den beengten Verhältnissen vermehrt häuslicher Gewalt ausgesetzt sind und dass das niemand merkt.

Aus den Schwellenländern wird viel Kapital abgezogen, aus Risikoüberlegungen. Es wird in Dollar investiert, der dadurch stärker wird, was diese Länder, die in $ verschuldet sind, noch mehr trifft. Es geht um Länder wie Südafrika, Chile, Türkei. Weniger betroffen ist Ostasien.

Im Tägerwiler Moos vor Konstanz – wo die Stadt z.T. Landeigentümer ist – verwaisen die Schrebergärten, da ihre Besitzer nicht rüberkommen dürfen.

Spaziergang: Schulanlage – Murg – Baustelle Hornbach – Freudenberg – Sutter – Jean-Jacques – Badi – Spange Hofen – heim. 1h15, 7,15km. Schön, ganz leichte Bise.

Die Virologen hoffen, dass mit der CV-Erfahrung die Akzeptanz für Impfungen steigt.

Das St.Galler Kulturmagazin Saiten (ich habe es erwähnt), hat in der neusten Ausgabe viele Mailzitate zum CV-Thema abgedruckt. Die Grammatik und Rechtschreibung im Kurzfutterzeitalter ist beschämend. Aber einige haben mir gefallen:

  • Knoblauch stärkt das Immunsystem. Zudem hält es fast automatisch auch die Menschen auf Distanz ;-) [Wir beide sind auf dem richtigen Weg scheint es.
  • Ein BH kann in zwei Schutzmaske umfunktionieren. [Muss man ihn zerschneiden? frage ich mich.]
  • Es ist eigentlich belanglos, aber welcher Virus hat seine Haare und sein Hirn befallen? [Ein Schelm, der Böses dabei denkt.)

Abschottung, soziale: Es ist nicht, dass man nicht kann, es ist, dass man nicht darf.

In dieser Zeit bekommt die Wissenschaft mehr Macht. An sich nicht schlecht, wenn sie mehr Einfluss hat, aber weiss die Wissenschaft das auch? Nach Popper ist nur richtig, was aktuell nicht falsifiziert ist, und es ist an der Wissenschaft, die Falsifizierung zu suchen. Die Kakophonie der Experten zeigt deutlich, dass Macht und Ohnmacht des Wissens und damit der Wissenschaft nur die zwei Seiten der gleichen Medaille ist. Verantwortung für die aus ihren Ansichten resultierenden Entscheidungen können und sollen sie nicht übernehmen. Dass die Politik aber mehr auf die Erkenntnisse der Wissenschaft hört, ist nicht per se schlecht.

Tag 20. Donnerstag, den 2. April

Gedanken frühmorgens, nicht immer stubenrein:

  • Darf ich an Ostern Eier suchen gehen? Elo: Nur im eigenen Garten. Da muss ich den Osterhasen noch benachrichtigen.
  • Werden die Massnahmen zur Kurzarbeit nach Abklingen der CV-Epidemie für Altersheime speziell verlängert werden müssen. Unterbelegung infolge CV-Räumung?

Das Taskforceitis-Virus grassiert weiter. Moderne Geisterbeschwörung.

Jetzt eine für die Fluglinien. Cui bono? Wem nützt’s oder wer sahnt am meisten ab?

In Grossbritannien sind an einem Tag über 500 Menschen coronabezogen gestorben.

Der Bauernverband benutzt Corona, um die strengere Agrarpolitik zu bekämpfen. Es war nicht anders zu erwarten. Wir müssten mehr produzieren, um weniger vom Ausland abhängig zu sein. Dabei sagt ein grüner Bauer mit Recht, gerade die – auf die bewirtschaftete Fläche gesehene – Überproduktion führe zu Auslandsabhängigkeit, denn das ginge ja nicht ohne massive Futtermittelimporte.

Landauf, landab werden Veranstaltungen abgesagt. Schwingfeste, Mundartrock-Tage, das Alpenland-Musikfestival, Kleinkulturveranstaltung, Filmpreisverleihungen, Literaturtage. Die Veranstalter trifft das hart. Aber nicht bei allen Themen blutet mein Herz gleich stark.

Auch der Klimagipfel vom Herbst in Schottland ist verschoben.

Die schon oben beschriebene Zurückhaltung der Nordeuropäer gegenüber Eurobonds verstehe ich nicht. Natürlich gibt es bestehende Instrumente, die genutzt werden könnten, natürlich sind Eurobonds ein zweischneidiges Schwert, wirtschaftlich gesehen. Aber es ist eine politische Dummheit. Die Haltung wird im Süden, der so stark unter Druck ist, nicht verstanden. Das Zeichen ist jetzt wichtig.

Die Gärtnereien leiden stark. Die Frühlingsproduktion muss weitgehend eingestampft werden.

Der Bundesrat bleibt bei seiner Linie. Er weigert sich, jetzt schon Rückzugsszenarien öffentlich zu diskutieren.

Bibliotheken und Buchhandlungen sind erfinderisch. Sie machen Hausliefer- oder Abholdienst.

Freiberufler, die arbeiten dürfen, aber nicht können, also kein Berufsverbot, aber keine Aufträge haben, also Taxifahrer, Grafiker usw., hängen immer noch in der Luft. Der Bundesrat braucht noch Zeit bis nächste Woche, bis er ihnen eine Lösung für die versprochene Unterstützung anbieten kann. Es ist wohl kompliziert, gerecht für die Betroffenen, aber nicht ungerecht für alle anderen zu sein.

Die NZZ reiht sich ein in die Reihe der Rufer nach Gesichtsmaskenpflicht. Die Politik kann da auf Dauer nicht gegenhalten, auch wenn sie sich jetzt noch auf die Lieferengpässe berufen kann. Wir werden davon nicht verschont bleiben.

Einige Industriekapitäne haben die Zeichen der Zeit erkannt und kürzen sich die Abgeltungen (von „Löhnen“ kann man da ja wohl nicht sprechen). Andere, vorab auch Banken, tun wie immer, unschön wie immer.

Heute haben wir gemeinsam die Gymnastikübungen gemacht, die der technische Leiter unserer Männerriege uns geschickt hat. Wir sollen sie 1-2mal die Woche machen, eine knappe halbe Stunde. Das tut sehr gut gegen das Verrosten des Gestells. Elo hat zwar Gymnastik aller Art nicht gern, aber sie ist ja ein sehr rationaler Mensch und weiss, was ihr gut tut.

Spaziergang: Entlang der Bahn über Büfelden bis Ziegeleidurchlass – Murg – Tennisplatz – via Fischfrau Steiner[1] und Postfach heim. 1h10, schön und wärmer.

[1] Der Fischhändler Marchioro aus Romanshorn kommt schon Jahrzehnte am Donnerstagnachmittag um 3 für eine Stunde auf den Kirchplatz. Für Sirnach, ein mehrheitlich katholisches Dorf damals, war es wichtig, dass am Freitag Fisch statt Fleisch gegessen werden konnte. Ich habe vor fast 65 Jahren jeweils im Auftrag meiner Grossmutter Rollmops gekauft. Nicht für sie und nicht wegen des Glaubensbekenntnisses. Sondern für Grossvater Kaspar, der mit Rollmops jeweils seinen Kater bekämpfte, was dann und wann nötig war.

Von der Fischfrau kürzten wir auf dem Weg zur Post über die Kirche ab. Dort war offensichtlich eine Beerdigung gewesen. Wenige, junge Leute in Schwarz, im Corona-Abstand. Eine wirklich traurige Geschichte.

Auf den Philippinen nehmen die Privatspitäler keine Coronapatienten an. Und in der Schweiz?

Kantonsspitäler machen Kurzarbeit: Frauenfeld, St.Gallen, Chur. Da z.B. elektive Eingriffe zur Zeit herausgeschoben werden oder gar nicht gemacht werden, um die Betten für Notfälle nicht zu blockieren, liegt die Gesamtauslastung unter 50%. Allerdings können Orthopäden, deren Knieoperationen fehlen, nicht einfach auf die Intensivabteilungen rübergeschoben werden, da sie dafür nicht ausgebildet sind.

Weltweit sinken die Lebensmittelpreise. Ein Grund ist, dass die Leute nicht mehr auf die Märkte kommen und dort die Nachfrage sinkt. Weiter wird mit dem sehr billigen Erdöl (um 20$ pro Fass) weniger „Bio“sprit nachgefragt, wodurch die Rohstoffe dafür, die ja Lebensmittel sind (!) vermehrt auf den Nahrungsmittelmarkt kommen. Aber das Bild trügt auch. Die FAO rechnet die Preise in $. In Ländern mit schwachen bis sehr schwachen Währungen können die Lebensmittel sich trotz allem auch jetzt verteuern, insbesondere wenn sie eingeführt werden müssen.

Das Tessin ruft die Zweitwohungs- und Rusticobesitzer auf, über Ostern nicht zu kommen: „Wir würden ihnen lieber die Schönheiten des Kantons zeigen, als die Intensivstationen“, sagt der Kantonsarzt.

In den USA sind letzte Woche über 6 Mio Menschen arbeitslos geworden, womit sie auch die Krankenversicherung verlieren. Total waren es im März 10 Mio.

Tag 21. Freitag, 3. April

Elo, die die Texte gegenliest, meint, ich sei etwas sehr ausführlich. Also will ich mich bessern und mal per Steno aufschreiben, was mir heute früh alles auffiel bei der Zeitungslektüre, im Radio und halt sonstwie:

  • Die Zahl der Neuerkrankungen in Italien ist gesunken. Hoffentlich hält das an.
  • Der Mann unserer Haushilfe Lumka arbeitet auf dem Bau. Immer noch. Mit den nötigen Sicherheitsvorkehrungen (so gut es geht) und vielen Kontrollen.
  • Fitnesstipps für Senioren. Ist ja recht und gut, aber so gebrechlich, wie uns die Bilder darstellen sind wir denn doch noch nicht. Zur Kniebeuge brauchen wir keinen Stuhl. Es gibt in dem Segment doch einige Unterschiede.
  • Der Genossenschaftsbuchhandlung Aadorf, die immer am Limit lief, hat Covid19 das Genick gebrochen. Früher haben wir dem Zürcher Presseechokammer gesagt: Print, Radio, TV. Und Zürcher Journalistinnen und Journalisten wanderten oft reihum. Und wer sich kennt, redet miteinander.
  • Gestern war im Abendfernsehen „Test“ das beherrschende Thema. Und was wird es wohl heute in der Presse gewesen sein?
  • In Bern und in Winterthur werden drive-in-Testanlagen eingeführt. In Winterthur auf dem leeren Parkdeck über den Bahngeleisen:

  • Thurgauer Gemeinden lesen die Stromzähler nicht mehr ab. Das EW Dussnang, erzählte mir vor einigen Tagen Freund Pit, dessen Präsident, will ein System einführen, dass physisches Ablesen überflüssig macht. Auch hier ein Schub in Richtung weg vom Menschen, hin zum Bildschirm.
  • Die Tour de Suisse wird abgesagt. Damit wird es nichts mit der Startetappe in unserer Kantonshauptstadt.
  • Auch in Deutschland fehlen die Erntehelfer. Spargelstecher, ein knochenharter Job. Wenn sie nicht kommen dürfen, verrottet alles auf den Feldern. Und wenn sie ernten, kommen die Produkte zu uns?
  • Bei der Deutschen Bahn ist wieder einmal die Strecke Mannheim-Basel lahmgelegt. Und wieder mal durch eine Baustelle. Die Infrastruktur ist immer noch miserabel. Und der unsägliche Verkehrsminister Scheurer hat wohl ob all der Aufräumarbeiten des CSU-Maut-Schlamassels keine Zeit, sich um Wesentliches zu kümmern.

Die Thurgauer Zeitung, und damit wohl alle Blätter der CH Media aus Aarau, haben ein Reihe schöner Graffiti publiziert:

Die Hofläden der Bauern haben Hochkonjunktur. Ob sie, wenn sie knapp an Produkten sind, es jeweils machen wie das Eierfraueli, das im Witz auf die Frage, sie könne doch unmöglich mit ihren wenigen Hühnern so viele Eier produzieren, wie sie auf dem Markt verkaufe, treuherzig antwortete, wenn es knapp sei, hole sie eben im Coop Nachschub.

Velotürli: Bichelsee – Oberwangen – Hofen mit Einkauf in Didis Gemüseladen – heim. 18,8km, Vø 16,3, Vmax 38, 1h10. Schön, aber noch frische Bise.

Es riecht an der Murg und auf den Wiesen nach Frühling. Dabei geht mir der unseriöse Frühlingsspruch aus unserer Jugend durch den Kopf: (Ich habe den Vers in der zweiten Zeile politisch korrekt gestellt.

Die Eier werden billiger.
Die Partner werden williger.
Es stinkt auf den Aborten.
Frühling allerorten.

Wir haben nicht „Partner“ gesagt. Weil Elo meinte, „Partner“ allein sei noch nicht korrekt genug, habe ich auch noch eine weibliche Version gemacht:

Die Eier werden billiger.
Die Partnerinnen williger.
Es stinkt auf den Aborten.
Frühling allerorten.

Die Drive-in-Tests in Winterthur und Bern brauchen keine ärztliche Zuweisung, sondern nur ein ausgefülltes Internetformular. Da wird dann entschieden, wer getestet wird. Da kann ja jeder reinschreiben, was er will, wenn er unbedingt getestet werden will. Ich habe die Plattform gesucht. Sie läuft unter https://coronacheck.abilis.ch. Das Formular verlangt zuerst Alter und Wohnkanton. Dann kann man die nötigen Haken setzen (alles auf der selben Seite) und absenden. Sind die Haken richtig gesetzt, kommt die Meldung, dass der Test angezeigt ist. Es ist dann ein Formular von einer Seite auszufüllen, mit Jahrgang, Adresse etc. Und der Versicherungsnummer (damit die Krankenkasse das zahlt?). Mit einiger Sicherheit würde ich den notwendigen Zugangscode für den Test erhalten.

Betrieben wird die Plattform von Abilis, einer Plattform der Apothekerorganisation OFAC. Abilis, so sagen sie auf der Webseite, mischt auch im elektronischen Patientendossier des Bundes mit – es heisst, wie wohl?, ja: „Abilis“!

Die Drive-in-Testerei riecht stark nach Geschäftlimacherei.

Also, wenn ich an Ostern mit gutem Gewissen trotz aller abratenden Aufrufe, doch ins Tessin fahren wollte, liesse ich mir den Test machen. Wer den Testvorantreibern glaubt, dass die Menschen nur dann sich testen lassen, wenn es nötig sei, sie seien ja eigenverantwortlich genug – auch der wird selig.

Der Bund gibt nochmals 20 Mia für Kurzfristkredite.

In Konstanz wird gerade jetzt ein Zaun mit 2m Abstand zur Grenze gezogen. Um zu vermeiden, dass sich Leute umarmen oder so – Trottel, die sie sind. Aber es tut doch weh, denn mit dem Velo über die offene Grenze nach Konstanz zu fahren, war immer ein schönes Gefühl.

Elo, die wie gesagt, die Texte kritisch gegenliest, hat mich ob meiner vielen Fremdwörter kritisiert. Recht hat sie wohl, und vor allem dann, wenn mir dabei noch Fehler passieren (1x!). Es ist schon so: Mit Fremdwörtern kann man mir nicht importieren, oder wie die Frau im Blumenladen antwortete, als sie einen Strauss Gladiatoren wollte und die Floristin sagte, sie meine wohl Gladiolen: „Stimmt, das andere sind ja die Heizkörper.“

So geht der März ins Land. Lassen wir uns vom April überraschen.

Die Daten:

Datum

Erkrankungen

Diff. Vortag

Diff. Vortag %

Verstorben

Zunahme

Sterberate %

Diff. Vortag

21.3.

6113

56

0,91

22.3.

7014

+901

60

4

0,86

-0,05

23.3.

8060

+986

+7,4

66

6

0,81

-0,05

24.3.

8836

+776

-21,3

86

20

0,97

+0,16

25.3.

9765

+929

+19,8

103

17

1,05

+0,08

26.3.

10714

+949

+2,2

161

58

1,50

+0,45

27.3.

12161

+1447

+52,5

197

36

1,62

+0,12

28.3.

13213

+1152

-20,4

235

38

1,92

+0,30

29.3.

14336

+1123

-2,5

257

22

1,79

-0,13

30.3.

15475

+1139

+1,4

295

38

1,91

+0,12

31.3.

16176

+701

-38,4

373

78

2,31

+0,4

1.4.

17139

+963

+37,4

378

5

2,21

-0,1

2.4.

18267

+1028

+6,7

432

54

2,36

+0,15

3.4.

19303

+1036

+5,7

484

52

2,51

+0,15

(Die Todesraten dürften, wenn die Ansteckungsrate mal runter geht, stärker steigen, sie hat quasi Nachholbedarf. Ausserdem sind die Zahlen wohl nur auf die Länge aussagekräftig, was sich daran zeigt, dass das BAG, auf das ich mich weiter stützen will, als langsam verschrien ist (vieles von Hand!), z.B. von einem Doktoranden in Bern, der selbst sammelt, von der Johns Hopkins-Universität in den USA oder auch vom Statistischen Amt des Kantons Zürich, wo die Tochter von Cousine Ulla, Silvia, als Soziologin arbeitet.)


3.4.2020/JB.

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11. Woche und Rückkehr